Die jahrelange Ausschnüffelung von Mitarbeitern durch ein Service-Center des Bekleidungskonzerns H&M (Hennes & Mauritz) Online-Shop A.B. & Co. KG in Nürnberg hat ein Rekordbußgeld nach sich gezogen. Die Firma muss über 35 Millionen Euro bezahlen, da sie jahrelang mehrere Hundert Mitarbeiterinnen durch die Center-Leitung ausgeschnüffelt und die Daten unerlaubt auf einem Netzlaufwerk gespeichert hat. Es handelte sich um einen besonders intensiven Eingriff in die Privatsphäre der Mitarbeiterinnen, die auch Anspruch auf Schadensersatz haben sollen. Nach Urlaubs- und Krankheitsabwesenheiten führten sogenannte Teamleader einen „Welcome back talk“ durch. Danach wurden nicht nur die konkreten Urlaubserlebnisse der Mitarbeiter festgehalten, sondern auch Krankheitssymptome und Diagnosen. Manche Vorgesetzten sammelten auch unterschiedlichste Informationen über das Privatleben, von familiären Problemen bis hin zu religiösen und politischen Bekenntnissen. Die digital gespeicherten Informationen waren für bis zu 50 Führungskräfte lesbar. Es wurden detaillierte Profile der Beschäftigten für Maßnahmen und Entscheidungen im Rahmen des Arbeitsverhältnisses genutzt.
→ Zurück zur Neuigkeiten-Übersicht